Pfarrpatrone

Heiliger Vitus

Schon das Patrozinium des Heiligen Vitus (oder Veit) deutet auf eine sehr frühe Kirchengründung in Zell am Ziller hin, also auf die erste Mönchszelle. Der Heilige Vitus war ab dem Beginn des Mittelalters ein häufig verehrter Patron. Dies zeigt auch die Tatsache, dass er in mehr als 1.300 Orten als Orten als Patron gewählt wurde.

Der Heilige Vitus wurde ein Opfer der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian in den Jahren 304/305. Vitus war der Sohn reicher heidnischer Eltern. Mit seinen Zieheltern, die ihn zum Christentum bekehrt haben, flieht er in jungen Jahren von seiner Heimat Sizilien auf das Festland, da ihn sein Vater mit Gewalt von seinem Glauben abbringen wollte. Aber auch dort erkannte man sie als Christen und alle drei erlitten den Märtyrertod, da sie dem Christentum nicht abschwören wollten. Sie wurden in das siedende Ölfass geworfen. Die Legende berichtet, dass Engel sie von dort weggeholt und in die Heimat zurückgebracht haben, wo sie verstarben. Die Reliquien des Heiligen Vitus wurden um 836 in das Kloster Corvey an der Weser gebracht; Corvey entwickelt sich zu einem Zentrum seiner Verehrung. Von dort stammt wahrscheinlich auch die Reliquie, die sich heute noch im Veits-Dom in Prag befindet.

Der Heilige Vitus ist einer der 14 Nothelfer und Schutzpatron zahlreicher Berufsgruppen wie der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer und Winzer, aber auch der Kupferschmiede und Schauspieler sowie der Jugend. Als Nothelfer wird er für Sterbende und bei allerlei Krankheiten, insbesondere krampfhaften Leiden angerufen.

Seliger Engelbert Kolland

Engelbert Kolland OFM (*21. September 1827 in Ramsau im Zillertal, + 10. Juli 1860 in Damaskus; Taufname: Michael Kolland) einziger Märtyrer der Erzdiözese Salzburg.

Michael Kolland wurde am 21. September 1827 als fünftes von sechs Kindern einer armen Holzknechtsfamilie in Ramsau im Zillertal geboren. Seine Eltern waren so genannte „Inklinanten“, die dem Luthertum zuneigten und das Zillertal 1838 verlassen mussten. Trotzdem erlaubte der Vater nach einer Unterredung mit Fürsterzbischof Friedrich von Schwarzenberg, dass Michael in Salzburg das Gymnasium besuchen durfte. Trotz großer schulischer Schwierigkeiten, maturierte Michael schließlich im Jahr 1847.

Unmittelbar nach der Reifeprüfung trat der junge Zillertaler in den Franziskanerorden ein. Er nahm den Ordensnamen Engelbert an und legte am 22. November 1850 die feierliche Profess ab. Am 13. Juli des folgenden Jahres wurde Engelbert Kolland im Dom zu Trient von Erzbischof Johann Nepomuk von Tschiderer zum Priester geweiht. Wie bei seinem Ordensvater, dem hl. Franz von Assisi, lautete Engelberts Wahlspruch „Mein Gott und mein Alles“.

Nach ausführlichen philosophischen und theologischen Studien in Schwaz, Bozen, Hall und Kaltern verbrachte Pater Engelbert einige Jahre in Bozen, wo er sich vor allem dem Fremdsprachenstudium widmete. 1855 wurde Pater Engelbert als Missionar in das Heilige Land entsandt. Dort diente er rund zwei Monate in der Grabeskirche in Jerusalem, bevor er in das Pauluskloster nach Damaskus versetzt wurde. Er galt als überaus beliebter Seelsorger, der von den Gläubigen in Damaskus liebevoll „Abouna Malak“, Vater Engel, genannt wurde.

Im Zuge eines Drusenaufstandes im Juli 1860 erlitten der Engelbert Kolland, seine sieben spanischen Mitbrüder und drei maronitische Christen im Kloster das Martyrium. Augenzeugen berichteten, dass Pater Engelbert im Angesicht seiner Verfolger sagte: „Freund, was habe ich dir getan?“ Nachdem er dreimal der Aufforderung dem Christentum abzuschwören, um sein eigenes Leben zu retten, widerstanden hatte, traf ihn kurz nach Mitternacht des 10. Juli 1860 ein tödlicher Axthieb.

Am 10. Oktober 1926 wurde Pater Engelbert Kolland zusammen mit den weiteren zehn Märtyrern des Paulusklosters von Papst Pius XI. in Rom selig gesprochen.

Im Jahre 1986 erhob ihn der Salzburger Erzbischof Karl Berg auf Initiative von Pfarrer Paul Öttl feierlich zum zweiten Patron unserer Pfarre.