Was geschieht bei der Eheschließung?
Es gibt zwei Grundberufungen des Menschen: Entweder er ist von Gott zur Ehe berufen, oder er ist von Gott zur Ehelosigkeit (Zölibat/Jungfräulichkeit) berufen. Für jene, die zur Ehe berufen sind, gilt: Alle Kennzeichen echter Liebe zwischen Mann und Frau verwirklichen sich durch die Ehe: Es sind dies die Ausschließlichkeit, die lebenslange Dauer, die Fruchtbarkeit. Damit sich die Liebe voll entfalten kann, bedarf es einer Bindung, einer verbindlichen Zusage der Partner, dem Eheversprechen. Papst Johannes Paul II. hat es einmal so formuliert: Man kann nicht auf Probe leben und man kann nicht auf Probe lieben. Die Liebe verlangt eine Entscheidung. Durch das gegenseitige, freiwillige und bewusste Jader Eheleute kann sich die Liebe erst ganz entfalten.
Bei der Trauung schließen die Brautleute unter Assistenz des Priesters das Sakrament der Ehe. Der Priester ist der erste Zeuge der Trauung und spendet den feierlichen Ehesegen.
Die Brautleute versprechen sich vor Zeugen, üblicherweise im Rahmen einer Heiligen Messe, lebenslange Treue und besiegeln ihr Jawort mit dem Tausch der Ringe. Durch das Eheversprechen wird ein unsichtbares Band um die Eheleute gelegt, das nur durch den Tod eines Ehepartners durchtrennt werden kann. Gott gibt der Verbindung den Segen, ja mehr noch, er ist der Dritte im Bunde. Deshalb ist auch eine Scheidung nicht möglich.
Eine gültige christliche Ehe kann nur zwischen einem Mann und einer Frau, die beide noch unverheiratet und ehefähig sind, eingegangen werden. Der Trauung geht eine Vorbereitungszeit mit einem Trauungsgespräch beim Priester und der Besuch eines ein-oder mehrtägigen Eheseminars voraus.
Bibelstellen: Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch. (Gen 2,24)
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mesch nicht trennen (Mk 10,9)
Zeichenhandlung: Ja-Wort und Ringtausch
Wortlaut des Eheversprechens:
(Name), ich nehme dich an als meine(n) Mann (Frau),
ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens,
in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit.
Bis das der Tod uns scheidet.
(Ringe anstecken)
Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue.
(Kreuzzeichen) Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.Amen
Ablauf der Trauung
Die Vermählung findet meist im Rahmen einer Heiligen Messe statt.
Nach der Predigt findet die eigentliche Trauung statt:
1. Der Zelebrant befragt den Bräutigam und die Braut nacheinander nach der Bereitschaft zur christlichen Ehe.
2. Segung der Ringe
3. Vermählung entweder durch das Sprechen des Vermählungsspruches (Brautpaar sagt obiges Vermählungswort) oder durch das Ja-Wort (Priester fragt und Braupaar antwortet mit Ja) und Anstecken der Ringe
4. Bestätigung der Vermählung
5. Feierlicher Trauungssegen
Falls eine musikalische Umrahmung geplant ist, sind hier einige Grundlagen für die Musiker zum Nachlesen (vor allem S. 5 und 14-16)
Tipps und Hinweise
* Trauungstermin und Termin für Trauungsgespräch rechtzeitig mit dem Priester vereinbaren
* Folgende Daten/Dokumente vorbereiten: Taufschein, Datum der Firmung, falls bereits standesamtlich verheiratet Heiratsurkunde
* Falls in einer anderen, als der Wohnpfarre getraut wird, Genehmigung vom Ortspfarrer einholen
* Rechtzeitig überlegen, wann und wo man das Eheseminar besucht (Nachweis ist verpflichtend), alle Termine unter www.familie.kirchen.net
* Lesung und Fürbitten aussuchen/vorbereiten
* Mit dem Mesner in der Trauungskirche in Verbindung setzen und event. Ministranten fragen
* Das Sakrament der Beichte empfangen (Beichtgelegenheiten siehe Beichte)