Fastenserie (2) – Die Heilge Messe – Gipfel und Quelle unseres Lebens
In der Liebe zu Jesus wachsen durch eine vertiefte Mitfeier der Eucharistie – Praktische Tipps für eine tätige Teilnahme am Gottesdienst – Teil 2
In die Kirche (Messe) eintreten
In letzter Zeit hört man sehr viel von Kirchenaustritten. Wir beschäftigen uns heute mit Kircheneintritten, diesmal jedoch mehr im Zusammenhang mit der Heiligen Messe.
Der eigentliche Kircheneintritt geschieht ja bei der Taufe. Durch die Taufe wird man ein Kind Gottes, mit Jesus verbunden und zugleich ein Glied der Gemeinschaft der Kirche. Dazu gehören die Getauften, die Heiligen im Himmel und die Seelen im Fegefeuer.
Beim Eintritt in die Messe gibt es einige schöne Zeichen, die man mit geistlichem Gewinn betrachten kann.
Beim Klang der Glocken, die einen manchmal auch tief ergreifen können, denken wir daran, dass wir Gerufene sind. Gott, der uns durch die Taufe zu einem Leben mit IHM gerufen hat, ruft uns durch das Läuten der Glocken zur gemeinsamen Feier der Messe. Der eigentliche Grund für den Messbesuch ist der Ruf Gottes, wir sind persönlich geladene Gäste.
Beim Eintritt in das Gotteshaus überschreiten wir eine Schwelle. Wir treten von der Welt in einen geheiligten Raum ein. Dies kann man irgendwie auch spüren, bewusst erleben, dass hier ein großer Wechsel stattfindet. Der Kirchenraum ist ein heiliger Raum, denn: er ist von einem Bischof geweiht worden. Mit dieser Weihe ist dieser Raum dem profanen Tun entzogen. Der Kirchenraum ist heilig, weil das Allerheiligste im Tabernakel (Zelt oder Wohnung Gottes auf Erden) gegenwärtig ist und er ist auch heilig, weil dieser Raum durchbetet ist. Bei der Deutschlandreise waren wir seinerzeit in einer schönen gotischen, evangelischen Kirche. Irgendwie hab ich gespürt, dass da etwas fehlt. Das Allerheiligste war nicht drinnen. Das kann man merken. Sogar Fernstehende können manchmal spüren, ob ein Kirchenraum durchbetet ist oder nicht. Wenn in einer Kirche, so wir in unseren Kirchen – viel gebetet wird – dann entsteht eine dichtere Glaubensatmosphäre und Kirchenbesucher werden dadurch geradezu inspiriert zum Beten.
Dann nehmen wir das Weihwasser und bekreuzigen uns. Dabei sollen wir wieder daran denken, dass wir da sind, weil wir durch die Taufe berufen sind, zur Gemeinschaft mit Gott, zur Gemeinschaft untereinander. Das Weihwasser hat auch segnende, heiligende, heilende und exorzierende Kraft. Wir bekreuzigen uns mit dem Weihwasser und denken dabei daran, dass wir nicht in eigenem Namen, nicht bloß in eigener Sache, sondern in Seinem Namen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes versammelt sind. Das Kreuzzeichen ist zudem unser Logo und wir feiern ja in jeder Messe das Kreuzesopfer.
Den Herr grüßen
Dann machen wir eine Kniebeuge und blicken dabei zum Tabernakel. Dies tun wir, weil wir mit der Kniebeuge den Herrn grüßen und an seine wirkliche Gegenwart glauben. Wenn jemand in eine Kapelle geht, wo kein Tabernakel bzw. kein Allerheiligstes ist, dann ist eine Kniebeuge nicht sinnvoll. Nur vor dem Herrn kniet man eben. Mit diesem Gruß an den Herrn wird auch deutlich, dass es in der Messfeier zuerst um die Beziehung zu ihm geht, dass wir uns öffnen und ER an uns handelt.
Dann setzen wir uns in eine Bank und bereiten uns innerlich auf den Beginn des Gottesdienstes vor.
Exkurs zum Kircheneintritt – herzliche Einladung
Gegenwärtig haben wir auch einige Kircheneintritte zu verzeichnen, wobei man öfters natürlich von Kirchenaustritten hört. Es gibt dafür verschiedene Argumente, finanzielle (die nicht sehr beliebte Kirchensteuer), Glaubensverlust, mangelndes Interesse, negative Erfahrungen mit dem Bodenpersonal und vieles mehr. Ich kenne einige Leute, die ausgetreten sind, weil IM Stephansdom Coronaimpfungen durchgeführt wurden. Dieser Frevel war und ist wirklich für viele Gläubige ein sehr großer Schmerz! Da könnte sicher einiges durch einen Akt der Sühne wieder gut gemacht werden.
Neulich hat mir jemand gesagt, dass er nicht mehr in der Kirche ist, weil er früher einmal eine negative Erfahrung mit einem Vertreter der Kirche gemacht hat. Ich versuche die Situation eines jeden zu verstehen, sage aber dann doch manchmal dazu: Wenn du eine negative Erfahrung mit einem Mechaniker gemacht hast, sollst du deswegen nicht auf das Auto verzichten!!!
Ich möchte hier ganz einfach und ungeniert einladen, in die Kirche einzutreten bzw. sich taufen zu lassen. Niemand soll verzichten auf die heilsnotwendigen Sakramente, auf den Gebetsschatz, auf die Orientierung durch den Glauben, auf die Gottesdienstgemeinschaft, aber letztlich auf das ewige Leben in Fülle. Vielleicht könntet ihr Ausgetreten oder Ungetaufte ansprechen und sie einladen, zu mir zu kommen. Auch wenn kein Eintritt geplant ist, freue ich mich über ein Gespräch!
Ignaz Steinwender