Der Karfreitag

Der Karfreitag

(ACHTUNG: Karfreitagsliturgie um 19.00!!! in Zell, 15.00 Uhr Karfreitagsandacht in Ramsau, Kinderkarfreitag um 15.00 Uhr in Zell, Beichtgegenheit 16.00-17.00)

Am Karfreitag treten wir ein in das tiefste Mysterium des Leidens und Sterbens Jesu.   Die Liturgie dieses Tages soll uns helfen, das Karfreitagsgeschehen zu Verinnerlichen.

Im Betrachten des Leidens Christi treten wir selbst in die tiefere Gemeinschaft mit dem Leidenden Herrn hinein, verbinden uns betend mit den Leidenden in der Welt und können auch unsere Leiden in dieses Geheimnis  des Karfreitags hineinstellen.

Das Leiden Jesu mündet hinein in die letzten Stunden am Kreuz. Die Worte Jesu am Kreuz haben daher ein bedeutsames Gewicht und öffnen uns ein tieferes Verständnis für das, was da geschah und im Erlösungsgeschehen weiter geschieht.

Am Kreuz spricht Jesus die Worte, „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Der leidende und sterbende Herr bittet um Vergebung für seine Henker und für die, die ihn verurteilt haben. Auch für sie leidet und stirbt er, damit sie mit Gott versöhnt werden können. Seine Henker sind unwissend, diejenigen, die ihn verurteilen, sind gelehrte Unwissende, studierte Theologen, aber durch die Sünde verblendet. Jetzt tut Jesus das, was er in der Bergpredigt verkündet hat. Er kennt keinen Hass und keine Rache. Er betet für die, die ihn verfolgen. Durch seinen Kreuzestod wird die Erfüllung seiner Bitte, die Versöhnung mit Gott, die wahre Vergebung möglich. Das, was durch die Opfer im Alten Testament nicht möglich war, kann nun Wirklichkeit werden.

Jesus spricht am Kreuz weiters die Worte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Dieser Schrei Jesu ist nicht ein Verlassenheitsschrei, wie Benedikt XVI. im neuen Jesusbuch schreibt, sondern, „Jesus betet den großen Psalm (Ps. 22) des leidenden Israel und nimmt so die ganze Drangsal nicht nur Israels, sondern aller an der Verborgenheit Gottes leidenden Menschen dieser Welt in sich hinein. Er trägt den Notschrei der Welt, die von der Abwesenheit Gottes gepeinigt ist, vor das Herz Gottes selber hin. Er identifiziert sich mit dem leidenden Israel, mit der unter dem Gottesdunkel leidenden Menschheit, nimmt ihr Schreien, ihre Not, ihre ganze Hilflosigkeit in sich hinein und verwandelt sie damit zugleich.“ 

Mit den Worten „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist,“ vollendet Jesus sterbend sein Opfer. Er hat die Seinen bis ans Ende geliebt (Joh 13,1). Damit übergibt Jesus sich selbst und mit ihm die Welt an Gott. Er bringt als sterbender Heiland die verlorene Welt wieder zu Gott dem Vater zurück. Das Kreuz Jesu, sein Opfer, tritt jetzt an die Stelle aller anderen Opfer. Jetzt beginnt die Zeit der Heiden, die sich Christus zuwenden, die Kirche beginnt. Aus seiner Seite strömen Blut und Wasser hervor, Zeichen für die Taufe und die Eucharistie, der Strom der Gnade, der die Kirche schafft und aufbaut, der die Menschen erneuert.

Benedikt XVI. weist im kürzlich erschienen Jesusbuch darauf hin, dass der Tod Jesus Versöhnung und Heil ermöglichte und daher Sühnecharakter hatte. Sein leibhaftiger Gehorsam ist das neue Opfer. Durch die Taufe werden wir hinein genommen in den Gehorsam Christi. In der Eucharistie umgreift uns der Kreuzesgehorsam des Herrn, reinigt uns und zieht uns in die vollkommene Anbetung Jesu Christi hinein.

In der Liturgie des Karfreitags möge  uns durch das Hören auf das Wort Gottes das Kreuzesgeheimnis tiefer aufleuchten,  durch die Verehrung des Kreuzes wollen wir selbst in dieses Geheimnis eintreten, und uns mit den großen Fürbitten an Gott zu wenden, der uns nach Ostern weiter führen möge.