Wort des Tages – Zehn Gebote (Überlegungen) für eine Überwindung der Spaltung
In der letzten Zeit habe ich viele Gespräche geführt, Anrufe bekommen und auch manches gelesen. Und es gibt ein Thema, das gegenwärtig fast jeden Menschen beschäftigt, und das in einer oft bedrückenden Weise. Die Spaltung in der Gesellschaft, die sprunghaft zugenommen hat, der Keil, der in die Bevölkerung getrieben wurde und schon mitten in die Familien hineinreicht. Meine Mutter hat mir neulich erzählt, dass sie die dritte Impfung nicht mehr machen will. Dann hat sie mir nebenbei gesagt, wie zwei Frauen, die sie besucht hatten, abfällig über Nichtgeimpfte gesprochen haben. Sie war darüber sehr erschrocken, vielleicht hat sie sogar an vergangene Zeiten, die sie als Kind erlebt hatte, gedacht. Eine Mutter von mehreren Kindern hat mir erst jüngst gesagt, ihr Mann muss um den Arbeitsplatz bangen, weil er nicht geimpft ist. Und ich weiß, dass es sehr vielen so geht. In der Lehre der Kirche gibt es die sogenannten himmelschreiendenSünden. Durch diesen Begriff drückt sich die Dringlichkeit einer notwendigen Umkehr und der umgehenden Abstellung des ungerechten Zustandes aus, aber auch der Notschrei an Gott, dem Unrecht Abhilfe zu schaffen. Zu den himmelschreienden Sünden gehört z. B., wenn jemand dem Arbeiter den gerechten Lohn vorenthält. Jemandem den Broterwerb wegzunehmen bzw. mit dem Arbeitsplatz zu erpressen, ist absolut böse und schreit zum Himmel. Bitte, macht euch nicht mitschuldig an so einer Sünde.
Eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts mehr schreiben, weil ich mir dachte: Alles ist sowieso festgelegt, es läuft, wie es läuft, es muss kommen, wie es kommt, man kann eh nichts machen. Jetzt plagt mich aber wieder das Gewissen. Ich merkein Gesprächen, dass viele Leute warten. Sie warten, dass Vertreter der Kirche sich schützend vor die Ausgegrenzten stellen, Unrecht beim Namen nennen, etwas Klärendes, Ermutigendes, Bestärkendes sagen, etwas, das ihnen hilft, die Situation zu verbessern, zu überwinden oder wenigstens zu ertragen. Also möchte ich einige Überlegungen darlegen. Dabei schicke ich Folgendes voraus: Ich frage nie jemanden, ob er geimpft ist oder nicht, ich beurteile niemanden nach seiner persönlichen Meinung oder Entscheidung – nicht einmal in Gedanken – mir geht es ausschließlich darum, einige Hilfen zu geben für die konkrete Situation, vor allem zur Überwindung der Spaltung.
Ich möchte mit meinem Schreiben viele erreichen, Gläubige, Nichtgläubige, Ausgetretene, Andersgläubige, alle, die sich von der Situation betroffen fühlen. Einige wenige Punkte werden dabei sein, die nur für christlich Gläubige nachvollziehbar sind, aber es kann auch ein Impuls sein, als Fernstehender darüber nachzudenken, sich auf eine bisher unbekannte Welt einzulassen. Ich glaube, jetzt ist die Zeit gekommen, wo offenbar wird, was der Heilige Augustinus einmal sinngemäß sagte: Manche sind in der Kirche, aber in Wirklichkeit draußen, manche sind außerhalb der Kirche, aber in Wirklichkeit drinnen. Jetzt ist die Chance, sich wirklich, unmittelbar und existentiell auf den Glauben einzulassen. Ich habe durch manche Homepagebeiträge mitsehr vielen Fernstehenden und Ausgetretenen wertvolle Kontakte bekommen.
Also zur Frage: Wie kann man die Spaltung in der Gesellschaft, die durch die Coronakrise entstanden ist, überwinden?
1) Im Anderen nicht einen Feind sehen und keinen Sündenbock suchen!
Beim Studium auf der UNI in Salzburg habe ich bei einem lieben Professor eine Prüfung in Naturphilosophie zum Thema Schöpfung und/oder Evolution gemacht. Beim Hineingehen vergaß ich, die innere Doppeltüre zu schließen und er sagte zu mir: “Machen sie die Tür zu!” Ich tat es und sagte dann spaßhalber dazu: „Damit der Feind nicht mithört“, worauf er antwortete: “Wir haben doch keinen Feind, oder?” Und dann deutete er mit dem Finger auf den Boden und sagte: “Doch, wir haben einen Feind, den da unten!”
Es ist wichtig, dass man im Anderen nicht einen Feind sieht, selbst dann nicht, wenn einem dieser wirklich Böses will. Man soll den Irrtum, die Sünde hassen, aber nicht den Andersdenkenden oder Sünder. Gegenwärtig ist es wichtig, dass man sich in Erinnerung ruft: Wir sind alle Menschen und gehören zum einen Menschengeschlecht. Wir gehören zusammen. Der Mensch hat seinen Wert an sich und nicht weil er diese oder jene Meinung hat oder weil er dieser oder jener Partei, Ethnie oder Gruppe angehört. Der einzige wirkliche Feind ist der Diabolus (Durcheinanderwirbler), den die Schrift den Vater der Lüge, den ewigen Ankläger nennt. Er ist der Feind des Menschengeschlechtes. Er ist der eigentliche Spalter, der durch Verführte wirkt.
Man soll keinen Sündenbock suchen. Ich erinnere mich an ein Kamingespräch bei Weihbischof Laun mit einer schillernden Persönlichkeit, nämlich Günther Nenning. Bei diesem Gespräch sagte er den mir erinnerlichen Satz: Der Liberale braucht immer jemanden, den er verfolgen kann, also einen Sündenbock. Dies deshalb, weil er nicht an die Erbsünde und an die Notwendigkeit eines Erlösers glaubt. Er glaubt, alles sei einfach machbar. Ein gläubiger Christ, der an die Existenz der Erbsünde glaubt, der weiß, dass vieles nicht machbar ist. Er weiß, dass der Mensch erlösungsbedürftig ist und vertraut auf den Erlöser. Er braucht keinen Sündenbock. Er erkennt sich selbst als fehlbar und wirft seine Sünden auf den Herrn, der für uns zum Sündenbock geworden ist. Alle Machtmenschen und Diktatoren haben Angst und operieren mit Angstmache und mit Sündenböcken. Jetzt ist es wichtig, im Anderen den Menschen zu sehen, das Ebenbild Gottes, den Bruder oder die Schwester. Vom Heiligen Martin, dem gestrigen Tagesheiligen wird berichtet, dass er einem Bettler den halben Mantel gab. In der Nacht erschien ihm Christus und bedankte sich für den Mantel. In jedem Menschen begegnet uns der Herr und nicht ein Feind oder ein Sündenbock.
2) Die Gewissensfreiheit aller achten:
Spaltungen werden gefördert, wenn man die Gewissensfreiheit nicht achtet, Gewissensdruck ausübt oder es verabsäumt, das Gewissen zu bilden. Es gibt Fragen, die der Mensch inseinem Gewissen selbst entscheiden muss. Man kann jemandem helfen, Entscheidungsgrundlagen zu finden, aber es ist absolut unmoralisch und daher unchristlich, einen Gewissensdruck auszuüben. Entscheidungen, die unter Gewissensdruck zustande kommen, halten nicht wirklich, fördern die Spaltung, können viele neue Probleme hervorrufen, zu Aggressionen führen etc. Im Ehealltag vieler Menschen gibt es das Phänomen der Erpressung. Menschen, die zu Egoismus, Machtigkeit oder Narzissmus neigen, geben dem Partner erkennen: Wenn du nicht tust, was ich will, dann lass ich es dich spüren. Oft lassen sich dann Partner erpressen, damit sie ein halbwegs erträgliches Dasein haben. In Wirklichen büßen beide die wahre Partnerschaft ein. Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einem Südtiroler vor dem Engelberthaus. Wir kamen auch auf besagtes Thema. Dann kam seine Frau dazu und sagte plötzlich: „Du hast mich zur Impfung gezwungen!“ Ich sagte zu ihm: Beichte das und beim nächsten Mal überlegt ihr vernünftig und in Respekt vor der Meinung des anderen. Gegenwärtig gibt es in vielen Familien, in Firmen und auch in Vereinen einen massiven Gewissensdruck. Die Gewissensfreiheit zu missachten, ist ein schweres Vergehen, gegen die Nächstenliebe, gegen die Achtung des Menschen!
Oft wird sogar im Namen der Nächstenliebe Druck ausgeübt. Hier sollte man hinzufügen, dass es überhaupt besser wäre, vom Argument Nächstenliebe möglichst abzusehen, wenn es z. B. vernünftige Argumente gibt.
Ein Beispiel, warum man nicht gleich mit der Nächstenliebe kommen soll. Ein Pfarrer steht vor der Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Er weiß von seiner Umgebung und kennt viele, die nach der Impfung schwere Probleme bekamen, trotzdem angesteckt wurden und Corona weiterverbreitet haben. Er kannte sogar welche, die kurz nach der Impfung plötzlich verstorben sind. Er denkt sich: Ich bin gerne Pfarrer, ich liebe meine Pfarre und möchte noch lange segensreich wirken. Deshalb möchte ich kein Risiko eingehen.
Ein anderer Pfarrer sagt: Ich glaube an den absoluten Schutz der Impfung, möchte andere nicht gefährden und deshalb lasse ich mich impfen.
Beide werden nicht recht haben können. Wenn man mit der Nächstenliebe argumentiert, dann ist der Andersentscheidende böse. Wenn man vernünftig argumentiert, dann spaltet man nicht in Gute und Böse und es ist die Offenheit gegeben, dass man bei einer Änderung des Informationsstandes oder der Faktenlage leichter die Position ändert.
3) Spaltung durch Solidarität überwinden
Es gibt den lateinischen Spruch divide et impera (teile und herrsche). Es war immer die Praxis von Machthabern und Diktatoren, das Volk zu spalten, um es so leichter zu beherrschen. Diese Spaltung erfolgte durch Lügen, Propaganda und Erpressungen. Spaltungen kann man dann überwinden, wenn man Lügen durchschaut, Erpressungen ablehnt und erkennt, dass das Übel nicht beim Anderen, sondern beim Spalter bzw. in der Spaltung selbst liegt. Wenn man belogen wird und draufkommt, dann muss man Konsequenzen ziehen. Entschuldigung, Klarstellung, Besserung. Wenn Rechtsbrüche nicht geahndet und korrigiert werden, dann fördert man die Spaltung, ermutigt die Erpresser und verschlimmert die Situation. Der heilige Augustinus hat gesagt: „Nimm das Recht weg, was bleibt dann von einem Staat, als eine Räuberbande!“ Es braucht eine Solidarität zwischen Geimpften und Nichtgeimpften. Wer sich aus wirklichen Gewissensgründen frei für die Impfung oder Nichtimpfung entschieden hat, kann und wird den anderen nicht abwerten, sondern mit ihm solidarisch sein.
4) Die spaltende Angst durch Gottesfurcht überwinden
Die Angst, sagt man, ist ein schlechter Ratgeber. Wer Angst hat, denkt zumeist nicht mehr ganz logisch, ist von Gefühlen beherrscht, verliert die Empathie gegen Andere und bekommt schnell Aggressionen. Dies ist ein sehr schwieriges Thema, weil es einerseits Ängste gibt, die auf eine reale Gefahr zurückgehen, und weil man Angst nicht einfach überwinden kann. Trotzdem kann man sagen, jemand kann sich bemühen, die Angst zu überwinden, indem er Dingen auf den Grund geht, indem er sich nicht einer gezielten Angstmache aussetzt. Das eigentliche Mittel gegen Angst ist aber die Gottesfurcht. Die Gottesfurcht ist eine Art Achtsamkeit gegenüber Gott. Man weiß sich Gott gegenüber verantwortlich und möchte dessen Willen erfüllen, weil man sich von ihm geliebt weiß. Es ist die Furcht eines Liebenden, etwas Kostbares zu verlieren. Die Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit und führt immer mehr zur Gottesliebe. Wer sich vor Gott verantwortlich und von ihm geliebt weiß, der liebt den Nächsten, duldet keine Spaltungen oder erträgt diese in Liebe.
5) Die Liebe zur Wahrheit führt zusammen
Spaltungen kommen zustande durch unüberwindliche Gegensätze. Die Wahrheit führt jedoch zusammen. Wer nach der Wahrheit sucht und die Wahrheit liebt, der freut sich über Zurechtweisung, versucht andere Sichtweisen zu verstehen und durchschaut Lügen und erpresserische Vorgehensweisen. Wer die Wahrheit um ihrer selbst willen liebt, der will nicht recht haben oder recht behalten, sondern in der Erkenntnis wachsen. Der Egoist, der Machtmensch, der Ehrsüchtige und der Genussmensch wird nicht tiefer in die Wahrheit eindringen. Es ist kein Zufall, dass gerade die Heiligen die größten Theologen waren und die tiefsten Erkenntnisse erwarben. Letztlich ist die Liebe zur Wahrheit eine einigende Kraft. Deswegen schreibt der Apostel Paulus an die Thessalonicher, wie ich vorgestern in einem Kommentar schon zitierte in Bezug auf das Auftreten des gesetzwidrigen Menschen: „Er wird alle, die verloren gehen, betrügen und zur Ungerechtigkeit verführen; sie gehen verloren, weil sie sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen haben, durch die sie gerettet werden sollten. Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums verfallen, sodass sie der Lüge glauben.“ Die Liebe zur Wahrheit führt zur tieferen Einheit mit Gott und der Menschen untereinander.
6) Das Trennende durch eine höhere Gemeinsamkeit überwinden
In der Coronakrise und vor allem im Versuch der Bewältigung gibt es wirklich Gräben durch unterschiedliche Auffassungen, wie man die Krise bewältigen und wie man Menschen schützen kann. Ein vielfacher Satz besagt, die Gesundheit ist das Wichtigste. Wenn das stimmt, dann sind Gräben kaum überwindbar. Ich erinnere mich, wie mir jemand vom Krankenbett aus sagte: Ein gutes Neues Jahr und das Wichtigste ist die Gesundheit. Dabei war er bereits vom Tod gezeichnet.
Wenn jemand erkennt: Die Gesundheit ist ein wertvolles Gut, ein Geschenk, auf das man achten und das man dankbar annehmen soll, aber jeder Mensch wird die Gesundheit einmal verlieren und sterben. Dann wird er sich sagen: Ich danke Gott für die Gesundheit, wenn ich krank bin, bitte ich ihn um seinen Beistand und darüber hinaus bemühe ich mich um das Heil der Seele, das nicht vergänglich, sondern endgültig ist.
Als ich jüngst 2 ½ Tage im Krankenhaus war, habe ich sehr viel nachgedacht und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass aus dieser kurzen Unterbrechung viel Gutes erwachsen ist für meinen persönlichen Weg. Ich besuche sehr oft Kranke und mache die Erfahrung, dass Kranke oft eine viel tiefere Sicht vom Leben haben, weise sind und einem sehr, sehr viel vermitteln können, während Gesunde oft Gefahr laufen, oberflächlich, materialistisch oder auch undankbar zu werden.
Das Wissen um das ewige Ziel des Menschen relativiert viele Ängste und hilft, Trennendes zu überwinden. Das ewige Heil ist wichtiger als die Gesundheit, und die Freiheit bzw. Grund- und Freiheitsrechte sind wichtiger als materielle Annehmlichkeiten, der Schutz der Gesundheit ist wichtiger als der Seniorenausflug, der Mensch ist wichtiger als seine Meinung.
7) Der Humor hilft über Trennendes hinweg
Eine wichtige Bedeutung kommt in der gegenwärtigen Krise dem Humor zu. Wer einen gesunden Humor hat, der kann über sich selbst lachen, d. h. er hat eine innere Selbstdistanz. Er nimmt nicht alles tierisch ernst. Diese Distanz hilft uns, mehr als „nur unsere Pflicht“ zu tun, er macht uns frei von dem Zwang, nach außen hin gut dastehen zu müssen, er hilft uns, Fehler einzugestehen und nicht aus falschem Stolz ein erkanntes Unrecht verteidigen zu müssen. Der Humor verschafft uns einen inneren Freiraum für Änderungen, für Versöhnung, für das Blicken über den Tellerrand.
8) Die Vorteile einer Krise erkennen und dadurch gelassener werden
Jede Krise hat auch Vorteile, wenn man sie zu nützen versteht. Einige haben mir gesagt: Seit Corona beten wir wieder gemeinsam in der Familie. Sehr viele teilten mir mit: Jetzt denke ich viel mehr über Sinn und Ziel des Lebens nach. Wieder andere erzählten mir: Durch Corona bin ich draufgekommen, auf wen ich mich wirklich verlassen kann und ich habe neue und ganz gute Freundschaften geschlossen. Durch Corona ist auch vieles in der Kirche offenbar geworden.
Die Coronakrise bringt vieles zum Vorschein, was vorher im Verborgenen war. Sie bringt auch viel mehr Möglichkeiten mit sich, im Glauben und in menschlichen Tugenden zu wachsen, zu lernen, reifer zu werden und innere, seelische Stärke zu gewinnen. Wenn ein Mensch dies erkennt und in Liebe annimmt, kann er Vordienstzeiten für das Fegefeuer erwerben, er hat viel mehr Gelegenheiten, in menschlichen und göttlichen Tugenden zu wachsen und dadurch eine katholische Tiefe und Weite zu erlangen.
9) Toleranz üben durch das Ja zum Kreuz
Die Coronakrise und besonders die gegenwärtigen Spaltungen erinnern uns an unser christliches Logo, das Kreuz. Jesus wurde vorgeworfen, dass er durch seinen Anspruch spalte. Dafür wurde er gekreuzigt und hat dann als Erhöhter viele an sich gezogen. Wir sind als Christen gerufen, in dieser Welt an dem Platz wo wir stehen, das Kreuz (d. h. jeder sein Kreuz) auf sich zu nehmen. Das Kreuz, d. h. die Bereitschaft, aus Liebe im Gehorsam gegenüber Gott etwas anzunehmen, hat die größte geistliche Kraft. Christus hat die größte Ohnmacht am Kreuz durchlebt und dadurch alle Sünden der Menschen auf sich gezogen. Im Kreuz ist Heil.
10) Geistliche Mittel nutzen
Am wirksamsten, Spaltungen zu überwinden, sind die Geistlichen Mittel, die uns die Kirche gibt. Z. B. die heilige Beichte. Von Gott Vergebung erlangen, macht innerlich frei, selbst zu vergeben. Die Heilige Messe ist das Sakrament der Einheit. Mit Gott eins werden schafft Einheit unter den Menschen. Das Wort Gottes hat eine einigende Kraft, weil es Menschen in die Wahrheit einführt. Das Gebet verbindet ebenfalls. In einer Krise die Gebetszeiten und die Sakramente unverhältnismäßig zu kürzen oder aus Angst zu beschränken wäre der falsche Weg. Es wäre so ähnlich, wie wenn ein Autofahrer aus Angst, zu spät zu kommen, Zeit einspart, indem er nur selten zur Tankstelle fährt.
Jetzt ist die Zeit gekommen, sich wirklich und ernsthaft mit Gott zu versöhnen, jetzt ist die Zeit gekommen, die Messe in ihrer tieferen Bedeutung zu erkennen und zu feiern, jetzt ist die Zeit gekommen, das Gebet wirklich als Gespräch mit Gott zu entdecken und in der Anbetung wirklich vor IHM da zu sein.
Liebe Leser dieser Zeilen. Ich habe jetzt nur versucht einige Dinge, die mich bewegen, anzutippen. Ich bin sehr dankbar für Ergänzungen, Korrekturen und zusätzliche Sichtweisen.
Ich möchte alle, die in dieser Situation mit verschiedenen Fragen ringen, einladen zu einem Gespräch, einfach anrufen und kommen. Ich bin für euch da!
Euer Dekan
Ignaz Steinwender