Wort des Tages – Felix Culpa (Glückliche Schuld)

Wort des Tages – Felix Culpa (Glückliche Schuld)

Aus Schaden Nutzen ziehen oder wie Betrogene zu Helfern werden

Ein konkreter Fall: Jemand ging zweimal zur Impfung. Er ging mit einem komischen Bauchgefühl. Er wollte dem Druck der Kinder entgehen, die ihn dann auch einfach angemeldet haben. Es ist ihm etwas leichter gefallen, weil er daran dachte, dass es dann gewisse Erleichterungen gibt und er dann beim Seniorenausflug wieder mitfahren könne. Um das Bauchgefühl etwas zu beruhigen, hat er dann einige Warner vor der Impfung als Impfgegner abgestempelt.

Bald nach der Impfung passierte ein gesundheitliches Malheur. Der pumperlgesunde Opa bekam ein Blutgerinnsel. Die Ärzte und Schwestern wollten von einem Zusammenhang mit der Impfung nichts wissen. Er merkte sofort, dass jede Andeutung unerwünscht ist. Irgendwie ging das Ganze zunächst gut aus, aber es blieb die Unsicherheit: Was ist mit Spätfolgen?

Der Blick des Seelsorgers

Als Pfarrer denkt man – vor allem im Gebet – immer an die Menschen in der Pfarre. Das Brevier zu beten für die Gläubigen gehört ja zu den Hauptaufgaben des Pfarrers. Gestern habe ich eine Statistik gelesen über die Anzahl der Geimpften in Tirol. Eigentlich ist der Begriff Impfung gar nicht so richtig, weil es sich um etwas wesentlich anderes handelt als die herkömmlichen Impfungen, nämlich um einen gentherapeutischen Versuch, der in keiner Weise mit bisherigen Impfungen vergleichbar ist.

Wenn man wie ich zuerst an die Menschen denkt, gibt es zunächst nicht die Unterscheidung in Geimpfte und Nichtgeimpfte, sondern es geht eben zuerst um den ganzen Menschen als Ebenbild Gottes, Getauften, Berufenen zum Leben mit Gott. Leider gibt es in der Gesellschaft eine immer tiefergehende Spaltung, die nicht einfach entstanden ist, sondern gemacht und gefördert wurde und wird. Ich beobachte gegenwärtig zwei Entwicklungen. Einerseits nimmt der Druck auf Nichtgeimpfte massiv zu. Andererseits erfährt man immer mehr von teilweise drastischen Folgen nach Impfungen. Inzwischen kennt fast jeder jemanden, der durch die Impfung zu Schaden kam. Wie soll man sich als Christ da verhalten?

Das hängt natürlich auch davon ab, in welcher Lage man sich befindet, ob man geimpft ist oder nicht.

Bei den Geimpften gibt es verschiedene Gruppen. Manche haben sich aus tiefster Überzeugung impfen lassen und sehen das als Beitrag der Nächstenliebe, einige aus echter Angst vor der Krankheit. Andere wiederum haben sich impfen lassen, um gewisse Rechte oder Freiheiten (die ihnen ohnehin zustünden) wieder zu erlangen, andere haben sich impfen lassen, um keine beruflichen Nachteile zu erlangen oder weil sie meinten, dass die Normalität dann wieder einkehrt. Im Bezirk Schwaz, der zum Impfbezirk erkoren wurde, gab es nach der Modellimpfung keine erwarteten Erleichterungen oder Verbesserungen.

Manche haben sich impfen lassen und waren unmittelbar oder kurz darauf mit Nebenwirkungen konfrontiert. Der Psychiater und Psychotherapeut DDr. Bonelli hat jüngst in einem Video dazu ermutigt, von Nebenwirkungen der Impfungen zu berichten. In kurzer Zeit kamen rund sechstausend Kommentare unter dem Video zusammen. An diese geschädigten Menschen denke ich sehr oft: Wie geht es ihnen, wie werden sie damit fertig, welche Auswirkungen hat das alles für sie und ihre Familie? Momentan höre ich fast jeden Tag direkt oder indirekt von negativen Auswirkungen von Impfungen. Gleichzeitig wird fast immer dazugesagt, dass dies verschwiegen wird, dass Ärzte, Krankenschwestern etc. das alles regelrecht tabuisieren oder verschweigen müssen. Während zuvor versucht wurde, Krankheiten und Todesfälle möglichst mit Corona zu verbinden, scheint es jetzt vielfach umgekehrt zu sein: Negative Erscheinungen nach einer Impfung werden dieser nicht zugerechnet.

Wie geht man in einer konkreten Situation um?

Wie gehen jetzt Betroffene, die Folgewirkungen erleben, damit um? Was kann man seelsorglich tun, um damit fertig zu werden? Ich denke noch einmal an den zu Beginn geschilderten konkreten Fall und stelle einfach einige Fragen:

 Soll man das Geschehene verdrängen und einen Zusammenhang ausschließen? Kann man es einfach mit der Vorsehung abtun? Steigt dann möglicherweise eine Art selbst zerknirschendes Gefühl auf? Warum habe ich mich da „hinein theatern“ lassen. Besteht nicht die Gefahr einer Aversion gegen die Kinder, die den Betroffenen unter Druck gesetzt haben? Dann fällt ihm möglicherweise der Politiker ein, der das Ganze durch Stimmungsmache gefördert hat oder der Arzt, der ihn ebenfalls gedrängt hatte usw. Es kommen schlimmstenfalls Hassgefühle auf.

Aus Schaden Nutzen ziehen

Was kann man als Christ tun, wenn man sich betrogen fühlt?

– Erstens: Da man selbst an der Entscheidung beteiligt war, ist es zunächst einmal wichtig, sich selbst zu vergeben. Die Selbstvergebung macht frei.

– Zweitens: Dann ist es wichtig, denen, die den Betrug gefördert haben, auch zu vergeben, nach Möglichkeit von Herzen.

Die Vergebung hat einen viel wirksameren Charakter, wenn man sie im Rahmen einer Beichte vollzieht und laut ausspricht. Dann hat sie heilende und heilsame Wirkung. Das ist dann eine ganz große Stärkung für das Immunsystem und ein wichtiger Schritt für das eigene Seelenheil.

– Drittens sollte man der Versuchung widerstehen, aus Scham oder aus falschem Stolz zu schweigen. Noch unsinniger und schädlicher wäre es, aus falschem Stolz das Ganze zu vertuschen und das schlechte Gewissen dadurch zu beruhigen, indem man Impfverweigerer kritisiert oder abwertet. Dadurch würde man das Unrecht fördern und selbst zum betrogenen Betrüger werden.

Vielmehr sollte man die Gelegenheit entdecken, jetzt Gutes zu tun. Wenn man sich selbst betrogen fühlt, sollte man denen, die daran beteiligt waren, helfen, umzukehren. Damit tut man ihnen einen Dienst und beschützt andere vor ähnlichen Situationen. Das würde jetzt bedeuten, alle Involvierten, z. B. die Kinder, den Arzt, den Politiker, einen „gutmeinenden“ Ratgeber etc. anzurufen und ihnen zu sagen: Ich habe mit hoher Wahrscheinlichkeit als Folge der Impfung dieses oder jenes erlitten. Du warst daran beteiligt. Ich vergebe Dir, aber ich bitte dich: Kehr um und bewahre künftig Andere vor diesem Schicksal.

Nun wird vielleicht mancher einwenden, dass es ja auch den umgekehrten Fall geben könnte. Dass also jemand, dem von anderen die Impfung ausgeredet wurde, erkrankt, einen schweren Verlauf durchmacht und dadurch zu Schaden kommt. Solche Fälle könnte es vielleicht theoretisch geben, mir ist jedoch noch kein derartiges Szenario untergekommen. Allerdings gibt es leider auch jene, die sich noch auf eine andere als die oben genannte Art von den Impfpropagandisten betrogen fühlen, nämlich jene, die nach einer so genannten „Vollimmunisierung“ durch die Impfung trotzdem erkranken, andere anstecken und teilweise schwere Verläufe erleiden. Für sie gelten ebenfalls die Punkte Erstens bis Drittens.

Sich und anderen vergeben und dann vorbeugend für andere wirken, wäre ein großartiger Liebesdienst, ein geistliches Mittel zur Stärkung des Immunsystems und ein Beitrag für die Überwindung der Spaltung in der Gesellschaft, eben aus Schaden Nutzen ziehen, vom Betrogenen zum Helfer werden!

Ich bete für euch, euer Seelsorger

Ignaz Steinwender