Wort des Tages – Wir werden, was wir lieben

Wort des Tages – Wir werden, was wir lieben

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Wir werden verwandelt in das, was wir lieben!

Liebe Gläubige!

Ich möchte Euch einladen, das heutige Evangelium im Licht des heutigen Festtages Taufe des Herrn zu betrachten.

Das Fest Taufe des Herrn ist der Abschluss der Weihnachtszeit. Heute leuchtet nochmals die Göttlichkeit Jesu auf. Diesmal wird sie vom Himmel herab bezeugt durch den Heiligen Geist.

Drei Aspekte können wir besonders betrachten: Was geschah damals am Jordan, was ist die Botschaft dieses Ereignisses und worin besteht die Bedeutung und Wirkung für uns heute.

Nun zur ersten Frage: Was geschah am Jordan?

a)       Jesus steigt ins Wasser. Der allmächtige Gott tritt herein, nicht nur unter die Menschen, er steigt sogar in eines der vier Elemente, in das Wasser hinein, er heiligt den Jordan durch seine Gegenwart, er heiligt das Wasser, das künftig als Element der geistlichen Reinigung und des geistlichen Lebens, als Taufwasser und Weihwasser segenbringend sein soll

b)      Der Himmel öffnet sich. Der Himmel, der seit dem Sündenfall der ersten Menschen verschlossen war, ist jetzt wieder offen.

c)       Der Geist kommt herab. Der Geist, der schon bei der Schöpfung über dem Wasser schwebte, kommt jetzt herab. Er ruht auf IHM. ER wird ihn dann zu uns allen senden.

d)      Die Göttlichkeit Jesu leuchtet auf und wird bezeugt. ER ist der von Gott geliebte Sohn. Auf ihm ruht das Wohlgefallen Gottes

Zur zweiten Frage: Was ist die Botschaft dieses Ereignisses?

a)       Jetzt können Menschen Kinder Gottes werden durch das Wasser der Taufe

b)      Jetzt kann sich der Himmel für alle Menschen öffnen, jetzt ist die Erde und damit auch der Mensch nicht mehr verschlossen.

c)       Der Geist Gottes, den ER sendet, kommt nun in unsere Herzen, er ruht auf uns und wirkt in uns.

d)      Wir sind von Gott geliebt, wir dürfen in dieses Wohlgefallen Gottes hineintreten. Wir heißen und sind Kinder Gottes.

Zur dritten Frage: Was ist die bleibende Bedeutung, auch die Wirkung dieses Ereignisses und der Botschaft für uns heute?

Wir können von dieser Stelle ableiten. Wir, oder besser gesagt ich bin von Gott geliebt. Sein Wohlgefallen ruht auf mir! Wir können dies sagen, uns daran erinnern, wenn wir uns in sein Wohlgefallen hineinstellen, wenn wir IHN annehmen. Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes geworden, durch die Taufe hat sich der Himmel für uns geöffnet. Wenn wir das, was wir in der Taufe bekommen haben annehmen und entfalten, dann sind wir in seinem Wohlgefallen, dann sind wir geborgen, dann brauchen wir nichts zu fürchten. Da sind wir aber bei einer wichtigen Frage. Wie können wir die Kindschaft Gottes in uns entfalten.

Wenn jemand einen Brief bekommt und da steht drinnen „Ich liebe dich“, dann es ihn vielleicht wie einen Strahl im Herzen treffen. Er wird vielleicht spontan daran denken, diesen Brief, diese Liebe zu beantworten. Und wenn sich jemand geliebt weiß, sieht er plötzlich auch vieles andere in einem neuen Licht, eben mit der Brille des Verliebten. Deshalb ist die Gottesliebe die einzig sinnvolle Antwort auf die Liebe Gottes zu uns.

Die Heilige Katharina hat einmal in einem Brief jemand geschrieben: Der Mensch verwandelt sich in das, was er liebt. D. h. wenn der Mensch Gott liebt, dann wandelt er sich und er wird Gott ähnlich. Das ist das Größte, Schönste und Beglückendste. Und umgekehrt: Wenn der Mensch etwas Weltliches liebt, etwas Vergängliches, dann wird er diesem ähnlich. Er wird, obwohl er eine unsterbliche Seele hat, obwohl er von Gott über die anderen Kreaturen gestellt ist, dem Vergänglichen ähnlich.

Wenn wir das Geliebtsein mit der Gottesliebe beantworten, dann ist die Nächstenliebe selbstverständlich. Wenn wir die Liebe nicht beantworten, dann verlieren wir auch die Offenheit für das Geliebtsein. Wir können dann den Nächsten mit den Augen Gottes ansehen. So können wir jeden, dem wir begegnen, als einen von Gott geliebten betrachten. Wenn wir einen Menschen so ansehen, dann helfen wir ihm, sich selbst als Geliebten zu erkennen. Indem wir Gott und den Nächsten zurücklieben, schreit wir in der inneren Verwandlung fort.

Als Kinder Gottes wissen wir uns auch geliebt. Wir sollen daher so leben, dass andere merken, dass wir Geliebte und Verliebte sind. Wenn wir in der Ordnung Gottes leben, dann werden mir mehr und mehr liebenswürdig, d. h. wir wecken in Anderen die Liebesbereitschaft. Ich sage bei Eheseminaren manchmal, dass es sehr wichtig ist, dass man sich durch sein Verhalten und redliches Bemühen liebenswürdig macht. Dadurch erleichtert man es dem Partner, treu zu sein.

Jeder Christ soll sich als Geliebter erfahren, Gott und den Nächsten lieben und dadurch in anderen die Liebesfähigkeit wecken. Es soll so sein, wie es von der Urkirche von den Christen hieß: Seht, wie sie einander lieben!

Wenn wir jetzt die Heilige Messe feiern, dann treten wir wirklich unter den offenen Himmel hinein. ER, der sich am Jordan taufen ließ, ist wirklich da, der Heilige Geist verwandelt die Gaben am Altar und unsere Herzen. Ich wünsche jedem von Euch, dass wir ganz tief glauben und vielleicht sogar in in diesem Augenblick erfahren dürfen: Ich bin von IHM geliebt. SEIN Wohlgefallen ruht auf mir. Ich darf IHM ähnlich werden und andere mit SEINER Liebe lieben. Ich darf als Geliebter und Verliebter weiterlieben. Amen.