Wort des Tages – Heiligsprechung
Mittlerweile ist bekannt geworden, dass der Selige Engelbert Kolland am 20. Oktober 2024 zusammen mit seinen spanischen Mitbrüdern und drei Laienchristen (Maroniten), welche ebenfalls im Juli 1860 in Damaskus das Martyrium erlitten haben, heiliggesprochen werden wird. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, um einige Gedanken über die Bedeutung der Heiligsprechung, über den Beitrag der Pfarre Zell und schließlich über die Vorbereitung zur Heiligsprechung an dieser Stelle mit euch zu teilen.
Zur Bedeutung der Heiligsprechung:
Mit großer Freude haben wir im Vorjahr vernommen, dass der Heiligsprechungsprozess für die Märtyrer von Damaskus aufgenommen wird. Die Initiative dazu hatte offenbar der Partriarch der Maroniten ergriffen.
Bei einer Canonisation (Heiligsprechungsverfahren) geht es um die Bedeutung eines Seligen für die Gesamtkirche, wobei auch die Ausbreitung der Verehrung eine wichtige Rolle spielt. Die Heiligen sind ein Geschenk Gottes an die Kirche. Wir verehren nicht so sehr die Personen an sich, sondern mehr das Wirken der Gnade Gottes in ihnen.
Heiligsprechung bedeutet dann, dass die Heiligen für die ganze Weltkirche den Gläubigen zur Verehrung (und damit als Geschenk) angeboten werden. Die Engelbert-Kolland-Gemeinschaft hat heuer im Rahmen der Firmspendung durch Erzbischof Alick angekündigt, das Schulprojekt in Sambia zu unterstüzten (Näheres dazu findet ihr hier), bei dem eine Schulkapelle mit ca. 700 Sitzplätzen entstehen soll, um den Schülern zu ermöglichen, neben einer Schulbildung auch eine religiöse Bildung zu erfahren und in einem sakralen Raum Gottesdienst zu feiern und dem Herrn so begegnen zu können. Diese Kapelle soll dem seligen und nunmehr bald heiligen Engelbert Kolland geweiht werden. Nur kurz darauf verlautbarte der Vatikan, dass der Heiligsprechung nichts mehr im Wege stünde.
Eingaben durch die Pfarre:
Um eine Heiligsprechung zu ermöglichen braucht es viele Voraussetzungen, unter anderem müssen viele Unterlagen zur Dokumentation bereit gestellt werden, um dies zu ermöglichen. Schon unmittelbar nachdem der Heiligsprechungsprozess initiiert worden war, haben wir uns gleich an die Arbeit gemacht und viele Informationen für den Prozess zur Verfügung gestellt. So haben wir eine 103-seitige Dokumentation über Akzente in der Förderung der Engelbert-Kolland-Verehrung erstellt, die wir als Buch und PDF-Datei eingereicht haben. In diesem Buch wurden Akzente bei der Feier des 150. Todestages geschildert, weiters die Verehrung des Seligen in der Heimatpfarre Ramsau und in der Taufpfarre Zell am Ziller und darüber hinaus im Zillertal. Wir haben liturgische Akzente, die Tätigkeit der damals gegründeten Engelbert-Kolland-Gemeinschaft, die Schaffung von Literatur und Devotionalien sowie die Errichtung des Engelberthauses aufgezeigt. Dabei haben wir auch die Verbindung mit der Soldatenkirche in Graz und unsere Verbindungen mit Syrien dargestellt.
Da der Generalpostulator auch an Berichten über caritative Werke als Frucht der Engelbertverehrung interessiert war, teilten wir ihm die Hilfsaktionen der Engelbertgemeischaft für Syrien in der Höhe von über 90.000 Euro mit, durch die Projekte zur unmittelbaren Hilfe vor Ort, zB Hilfe für Kinder in Aleppo unterstützt werden konnten. Nebenbei sei noch erwähnt, dass die Engelbert-Gemeinschaft seit vielen Jahren eine durchgehende Novene für Syrien (jeden Tag betet ein Mitglied für Syrien) betet.
In einem weiteren Schreiben berichtete ich dem Generalpostulator von einem medizinischen Gunsterweis eines wunderbaren Heilungsverlaufes (Engelbertrosenkranz) und von einem besonderen pastoralen Gunsterweis. Den pastoralen Gunsterweis sahen wir im wunderbaren Gelingen der ewigen Anbetung, die auch mit der Engelbertverehrung zusammenhängt. Im Zuge des Engelbertjubiläums wurde damals eine Nachtanbetung eingeführt, die nachher weiterging. Sie war sozusagen die Keimzelle der 2015 eingeführten und seither bestehenden ewigen Anbetung und trug wesentlich dazu bei, die ewige Anbetung zu fördern und den Boden dafür zu bereiten. Dass die Ewige Anbetung schließlich in das Engelbert-Kolland-Haus verlegt wurde, war eine Fügung des Vorsehung. So fanden und gehören die beiden Herzensanliegen, nämlich die Förderung der Liebe zur Heiligen Eucharistie und die Förderung der Verehrung des seligen Engelbert Kolland mittlerweile untrennbar zusammen. Viele Gläubige und Anbeter haben gesagt, dass die ewige Anbetung und die Verehrung des Seligen Engelbert im selben Haus eine geistliche Einheit bilden und dass beides ein großer Segen ist – weit über die Pfarre hinaus.
Diese Sichtweise sahen wir von der Vorsehung bestätigt, als der Heilige Vater bekanntgab, die Märtyrer von Damaskus und den Seligen Carlo Akutis heiligzusprechen. Carlo Akutis ist im besonderen ein Patron für die Eucharistie und die Anbetung. Daher ist dies eine ganz große Freude und eine von der Vorsehung geschenkte Bestärkung in der Engelbertverehrung und in der Pflege der ewigen Anbetung!
Dank an alle Helfer
Allen Förderern der Engelbert-Verehrung, besonders den Monatswallfahrern, den Rosenkranzbetern in Ramsau, der EKG (=Engelbert-Kolland-Gemeinschaft), allen, die das Engelbertgebet in Stille beten und auch für die Heiligsprechung gebetet haben und auch allen Anbetern möchte ich an dieser Stelle ein ganz großes Vergelts Gott sagen. Dass es zu einer Heiligsprechung kommen wird, ist wirklich ein Wunder, der Beitrag der Pfarre Zell und insbesondere der Beter ist möglicherwiese viel größer, als manche meinen!!! Danke!!!! Danke!!!!! Danke!!!!!!
Wer noch nicht zu den oben aufgezählten gehört, ist besonders eingeladen, den seligen Engelbert näher kennenzulernen und durch die Teilnahme an der Monatswallfahrt oder dem Rosenkranzgebet oder die Übernahme einer Anbetungsstunde zu einem Verehrer und Nachahmer des bald heiligen Engelbert Kolland zu werden und sich dadurch von Gott beschenken zu lassen.
Zur Vorbereitung auf die Feier der Heiligsprechung
Nun sind durch den PGR und die Engelbertgemeinschaft die Vorbereitungen für die Heiligsprechungen zu treffen. Der Generalpostulator hat dazu eingeladen, dass eine Delegation von der Pfarre kommen möge. Grundsätzlich kann sowieso jeder Gläubige der Kirche kommen, da die Heiligsprechung am Petersplatz stattfinden wird.
Wir werden in den nächsten Wochen einmal die wichtigen Fragen dazu sondieren, dann wird es eine Informationsveranstaltung geben und dann eine Phase der Vorbereitung, die teilweise auch die ganze Pfarre betrifft, weil es vor allem auch eine geistlich-spirituelle Vorbereitung sein soll! Alle wichtigen Informationen werden zeitgerecht auf der Homepage veröffentlicht und bei den Heiligen Messe angesagt!
Für alle Gläubigen soll die Teilnahme an der Heiligsprechung eine Stärkung im Glauben, ein inneres Wachstum, einen besonderen Mut zur christlichen Lebensgestaltung sowie eine neue Hinwendung zu Gott bedeuten und jeden Einzelnen auf dem Weg zur Heiligkeit voranbringen.
Als Engelbertpfarre sollen wir ein Vorbild sein, im Glauben vorangehen und dadurch viele für den Weg der Heiligkeit stärken und motivieren!
Seliger Engelbert Kolland, bitte für uns!
Ignaz Steinwender, Dekan