Brief an Bischof Glettler mit Antwort
Nachdem Bischof Glettler seine Ankündigung der Abnahme des Fastentuches bisher nicht in die Tat umgesetzt hat, erging am 25.3.2023 folgender Brief an ihn:
Hochwürdigster Herr Bischof!
Ich bin Mutter von sechs Kindern, Bergbäurin und wohne am Rand Ihrer Diözese in der Gemeinde Zellberg, die das Herz Jesu im Gemeindewappen trägt, unweit der dortigen Herz-Jesu-Kapelle. Mittlerweile haben 2362 gläubige Menschen die von mir initiierte Online Petition “Sofortige Entfernung der Schweineherzdarstellung aus der Innsbrucker Spitalskirche” unterzeichnet. Ich wünschte, Sie könnten darin die Stimme des Volkes erkennen und bitte Sie inständig, das Fastenbild mit dem Schweineherz unverzüglich abzuhängen.
Viele Unterzeichner haben sich bei mir gemeldet und ihre Enttäuschung darüber ausgedrückt, dass Sie der Ankündigung über die Medien, das Bild abhängen zu lassen, nicht umgehend Taten haben folgen lassen.
Eine Abhängung erst am oder kurz vor dem Palmsonntag ist kein Entgegenkommen Ihrerseits, wie es medial suggeriert wurde, sondern die Fortführung einer Provokation, die Fortführung einer Beleidung des Herrn, die meines Erachtens einen Bruch des Herz-Jesu-Bundes des Landes Tirol beinhaltet.
Wenn Sie die Beleidung des Herrn nicht nachvollziehen können, was mich erschüttert, und daher nicht wissen, was Sie tun, dann sollte wenigstens die Verletztheit, die so viele Gläubige durch die Petition und auch in zahlreichen persönlichen Schreiben zum Ausdruck gebracht haben, Sie als Hirte dazu veranlassen, dieses Bild sofort entfernen zu lassen.
Eine Durchschrift dieses Schreibens ergeht an Erzbischof Lackner, mit der Bitte als zuständiger Bischof für einen Teil Tirols, als Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg und als Vorsitzender der Bischofskonferenz unverzüglich die Entfernung des beleidigenden Fastentuches zu veranlassen.
Danach bleibt mir und vielen Gleichgesinnten nur noch, den Herrn, der in der Spitalskirche wie in allen Kirchen wahrhaft zugegen ist, und der durch Sie so sehr beleidigt wird, durch Sühne und Gebet zu trösten.
Bettina Rahm
Als Antwort schrieb Bischof Glettler:
Sehr geehrte Frau Rahm!
Ich ersuche und bitte Sie, sich nicht künstlich aufzuregen. Es ist ein Meditationsbild in einer von 400 Kirchen in meiner Diözese. Es ist kein Kondom zu sehen, sondern ein Gummiring, der das gezeigte Herz einschnürt. Deshalb haben wir diese Fotoarbeit für die Fastenzeit verwendet, um auf die Notwendigkeit von Versöhnung zu verweisen. Bitte lesen Sie den Text, der in der Kirche aufliegt. Siehe Anhang!
Mit Segenswünsche für die restliche Fastenzeit
Bischof H. Glettler