Wort des Tages – Eine Antwort an Bischof Hermann Glettler
An dieser Stelle soll eine Stimme von außerhalb unserer Pfarre zu Wort kommen. Danke für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.
Bischof Hermann Glettler,
man verzeihe mir, wenn ich das „Sehr geehrter“ nicht mehr vor die Anrede stellen kann. Denn was soll ich über meinen Bischof denken, der selbst in seiner Bischofsstadt, in einer Kirche über dem Tabernakel ein Tuch aufhängen lässt, auf dem Folgendes zu sehen ist: ein
Schweineherz, eingepackt in ein Kondom!
Als ich letzte Woche über diese Darstellung gestolpert bin, war ich bis ins Mark erschüttert. Man ist als praktizierender Katholik mittlerweile einiges gewohnt, denn in den vergangenen Jahren stiegen die Anschläge gegen die katholische Kirche sowohl bezüglich der Anzahl als auch der Heftigkeit exponentiell an. Besonders was vonseiten des sog. „kunstsinnigen“ Bischofs in letzten Jahren abgesondert wurde, überstieg bei Weitem ein erträgliches Maß. Als in der Fastenzeit vergangenen Jahres in der Universitätskirche dieser laszive und halbnackte Homosexuelle aufgehängt wurde, dachte man, dass es übler nicht mehr kommen könnte. Doch weit gefehlt. Diese Schweineherz-Darstellung sprengt nämlich alles bisher Dagewesene.
Wie um alles in der Welt ist eine derart offene Blasphemie nur möglich?!! Und als ob dies noch nicht genug wäre, nein – es ist der Bischof der Herz-Jesu-Stadt selbst, der diese Blasphemie performt!! Dass sich Künstler an der Religion vergehen, indem sie mit sakralen Gegenständen und Symbolen Schindluder treiben, ist nicht wirklich neu, aber dass sich ein Bischof öffentlich damit gemein macht – das ist nicht mehr hinnehmbar!
Diese Darstellung geht offen und direkt gegen Christus selbst, verhöhnt ihn gerade hinschlich seines tiefsten, schönsten, aber auch seines verletzlichsten Geheimnisses – seinem geöffneten menschlichen Herzen, Ausdruck seiner vollständig hingebenden Liebe.
Das Herz-Jesu-Bild oben rechts neben dem Schweineherzen ist eines unter den vielen Tausenden von Bildern, wie sie in Tirol verehrt werden. Die Ähnlichkeit ist eindeutig. Sogar die rote geöffnete Seitenwunde findet sich links am Schweineherzen wieder, samt den Blutstropfen. Es tut mir leid, aber ich bin kaum in der Lage, hier die Vergleiche weiter auszuformulieren, so erschreckend und abstoßend ist die Sachlage.
Das geöffnete und hingeopferte Herz Jesu in Form eines Schweineherzens darzustellen, eingepackt in einen Sexualartikel, der dazu erfunden wurde, Leben zu verhindern, um dem Hedonismus folgenlos frönen zu können – wie soll ein Herz-Jesu-Verehrer diese Darstellung anders als eine furchtbare Lästerung empfinden können?
Sollte der „Gummiring“ kein Kondom sein, sollte irgendetwas anderes als die Ähnlichkeit zum Herz-Jesu gewollt sein, ist dies unerheblich, weil jeder Gläubige in Tirol sofort und unmittelbar diesen Symbolismus erkennt!
Falls jemand auch nur den Versuch unternähme, dieses sog. Kunstwerk erklären oder in irgendeinen Kontext stellen zu wollen, um dieser Darstellung etwas Gutes und Ehrbares abzuringen, müsste man diesen tölpelhaften Versuch sofort unterbrechen.
Für die Bedeutung dieses Kunstwerkes ist es nämlich vollkommen unerheblich und irrelevant, was sich der Künstler oder der zuständige Bischof dabei gedacht haben. Um eine kleine Einführung in die Kunsttheorie einzuschieben, sei angemerkt, dass sakrale Kunst eben nicht so funktioniert, dass der Gläubige, der sich davon inspirieren lassen möchte, zuerst die pädagogische Kunstanleitung zu studieren habe, welche sorgsam in einem Infokasten unterhalb des Werkes angebracht ist. Auch wenn diese gutmeinenden Künstler glauben, sie müssten dem armen, ungebildeten Tropf an einfachen Gläubigen in paternalistischer Manier zu seinem Glück verhelfen, haben diese verstiegenen Geister die Grundfunktion sakraler Kunst nicht verstanden (bzw. setzen sich darüber hinweg).
Dieses Werk spricht in dem dargestellten Kontext – ausgestellt in einer Kirche des Herz-Jesu-Landes Tirol – in seiner Eindeutigkeit für sich selbst und keine Erklärung vermag das zu relativieren!
Ich finde es sogar noch eine zusätzliche Verhöhnung, einem erschütterten Gläubigen rhetorische Fragen entgegenzuhalten, so in der Art, was man sich doch so aufrege, der Künstler/Bischof selbst sei doch selbst gläubig und für ihn sei es kein Problem… Werden wir denn wirklich für so bescheuert gehalten, dass man glaubt, uns eine Blasphemie einfach so wegzurationalisieren zu können?!
Vom Bischof ist ein Verständnis für die Schwere dieser Sachlage ausdrücklich zu erwarten – gerade dafür ist er in sein Amt gesetzt worden! Aber was hört man von ihm? Wer nicht in der Lage sei, die sakrale Bedeutung der Darstellung anzuerkennen, hätte wohl ein Problem mit der „Herzensenge“, der könne noch nicht so richtig „verzeihen“ auf gut Deutsch: der ist ein bornierter Miesepeter! Wie bereits gesagt: es wird einem nicht nur das religiöse Ärgernis zugemutet, sondern man wird zusätzlich noch von oben herab verhöhnt!
Aus der hl. Schrift wissen wir, dass Ärgernisse kommen müssen, damit die Gläubigen daran wachsen können. Trotzdem wird nicht vergessen, den Verursachern ein furchtbares Schicksal vor Augen zu führen – Stichwort Mühlstein um den Hals…
Um des Heiles der Seelen willen beschwöre ich alle Beteiligten anzuerkennen, dass hier ein furchtbares Ärgernis geschehen ist, dass der Fehler nicht in der Empfindlichkeit der Gläubigen zu finden ist, sondern in der Darstellung selbst.
Es sei noch erwähnt, dass durch die ausdrückliche Initiierung des Bischof, dieser selbst massiv sein dreifaches Amt beschädigt hat: 1.) sein Lehramt, indem er unrichtige Lehren diesbezüglich verbreitet, 2.) sein Hirtenamt, indem er seinen Gläubigen so ein Ärgernis zumutet und sie so in Verwirrung versetzt (ein Mietling oder gar ein Wolf in Schafspelz?), 3.) sein Priesteramt, indem er statt zu heiligen und zu versöhnen, Gott selbst angreift und herausfordert.
So ein Bischof kann eigentlich nicht länger im Amt verbleiben. Ich erstatte hiermit Anzeige gegen den dafür zuständigen Bischof sowie gegen alle, die das mit zu verantworten haben. Ein derartiger Akt der Lästerung und Blasphemie darf nicht folgenlos sein. Diese Verhöhnung ist öffentlich, weshalb auch die Wiedergutmachung öffentlich sein muss.
1.) Abnahme des Bildes.
2.) Öffentliche Entschuldigung des Bischofs.
3.) Öffentlicher Sühneakt zur Wiedergutmachung.
Sollte das nicht freiwillig passieren, ersuche ich die nächste höhergestellte kirchliche Institution um die Durchsetzung von Sanktionen. Weil ich fürchte, dass auch das nicht passieren wird, rufe ich zuallerletzt Gott den Allmächtigen selbst an, hier einzugreifen! Ich bitte darum, diesem schändlichen Treiben ein Ende zu setzen! Es ist die unergründliche und unauslotbare Liebe des fleischgewordenen Wortes selbst, des Sohnes des allmächtigen Gottes, das hier geschändet und verhöhnt wird – unabängig davon ob das so gewollt ist oder nicht. Ich bitte darum, dass seine Ehre wiederhergestellt und gesichert wird.
In diesem Sinn D. M. E. (Vollständiger Name der Redaktion bekannt)
In Kopie an:
Apostolische Nuntiatur, Wien