Sieben Überlegungen für ein gutes Gewissen

Sieben Überlegungen für ein gutes Gewissen

Pontius Pilatus hat es geschafft, in das Glaubensbekenntnis zu gelangen. Er hat Jesus den Juden ausgeliefert, obwohl er von seiner Unschuld überzeugt war. Er hat gegen sein Gewissen gehandelt.

Herodes ist in die Heilige Schrift gekommen. Er hat Johannes den Täufer umbringen lassen. Auch er hat gegen das eigene Gewissen gehandelt. Im Evangelium vom letzten Freitag kam die Stelle vor, wo Herodes von Jesus hörte, von dem gesagt wurde, dass Johannes der Täufer von den Toten auferstanden sei, weil solche Kräfte in ihm wirkten.

Herodes fürchtete sich vor Johannes dem Täufer und schützte ihn, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Herodes fürchtete sich, er hatte Angst, weil er spürte, dass Johannes recht hatte. Er hätte sich ändern sollen, hatte aber nicht die Kraft, seinem Gewissen zu folgen. Im heutigen Evangelium heißt es:  Sooft er (Herodes) mit ihm (Johannes dem Täufer) sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.“ Schließlich schaffte es seine Frau Herodias durch eine List, den Kopf des Täufers zu bekommen. Herodes handelte gegen sein Gewissen und ließ Johannes auf die Bitte seiner Tochter enthaupten, weil er vor vielen Leuten einen Schwur geleistet hatte, seiner Tochter jeden Wunsch zu erfüllen.

Heute gibt es viele Probleme, es wird immer mehr Gewissensdruck auf Menschen ausgeübt, mediale Propaganda, beinahe ein Gesinnungsterror. Immer mehr Menschen werden von Gewissensnöten und Gewissenszweifeln geplagt.

Die Kirche lehrt, dass es zur Würde des Menschen gehört, seinem Gewissen zu folgen und sie lehrt auch, dass der Christ verpflichtet ist, sein Gewissen zu bilden. Wenn man sich im Gewissen irrt, muss man ihm trotzdem folgen, aber es hat natürlich negative Auswirkungen, wenn man etwas gut meint und es aber nicht gut ist. Deshalb ist die Gewissensbildung sehr wichtig. Der Heilige Ignatius, dessen Gedenktag wir am 31. Juli gefeiert haben, hat sich auch sehr intensiv damit beschäftigt und die Unterscheidung der Geister gelehrt.

Ratschläge für die Gewissensbildung:

Hier möchte ich sieben Punkte bzw. Überlegungen mit Beispielen anführen – man könnte sie auch als geistliche Geschenke betrachten – die uns helfen können, vernünftige, gute Gewissensentscheidungen zu treffen, um dann mit einem guten Gewissen erfüllt zu leben: Prüfet alles, das Gute behaltet; die Liebe zur Wahrheit; prüfen, wem man glaubt; dem Bösen widersagen; Toleranz als Maßstab; die Sorge um den anderen und alles zur höheren Ehre Gottes.

1)      Wenn man gute Entscheidungen treffen will, dann muss man sich mit der Sache vertraut machen, d. h. auch Wissen aneignen. Je weniger man weiß, desto mehr ist man auf irgendwelche Aussagen angewiesen. Ich denke zB daran, wie wenige Menschen gelesen haben, was Papst Benedikt XVI. während seiner Amtszeit bei vielen Gelegenheiten geschrieben hat, aber dafür das, was darüber berichtet wurde, unhinterfragt übernommen haben. Ein hoher Geistlicher hat einmal gesagt. Die Geschichte hat mich nie interessiert. Das ist sehr tragisch. Denn: Wer die Geschichte nicht kennt, kann unmöglich die Gegenwart verstehen und auch nicht die Zukunft gestalten. Wenn er trotzdem ein hohes Amt annimmt, dann richtet er mit Sicherheit viel Schaden an. Wenn man die Menschen besser manipulieren will, muss man den Geschichteunterricht verringern, fälschen oder gar abschaffen. Der Christ sollte an verschiedensten Informationen interessiert sein, sie genau prüfen und eben das Gute behalten.

2)      Man soll die Liebe zur Wahrheit haben. Das heißt, man soll die Wahrheit um ihrer selbst willen suchen und lieben. Die Wahrheit kann manchmal unangenehm sein, und gerade deshalb ermöglicht sie uns, das Leben zu korrigieren, Schäden abzuwenden und innerliche Fortschritte zu machen. Wenn wir an Wahrhaftigkeit interessiert sind, müssen wir uns auch fragen, worum geht es momentan wirklich? Geht es uns um das Gemeinwohl, um das große Ganze, um die Sorge um mir anvertraute Personen oder geht es in Wahrheit nicht oft um vergängliche materielle Dinge, die nur deshalb als unzulässige Druckmittel verwendet werden können, weil sie in unserer Spaßgesellschaft viel zu wichtig geworden sind? Wer die Wahrheit liebt, freut sich über Zurechtweisung und Korrektur. Wer Macht, Ehre und den Luxus als höchste Güter ansieht, wird nicht an der objektiven Wahrheit interessiert sein.

3)      Prüfen, wem man glaubt! Es gibt heute zu fast allen Gegenständen gegensätzliche Auffassungen. Wem soll man daher glauben? Ein Beispiel. Ich habe viele Ansichten gehört zum Thema Impfung. Wem soll ich glauben? An sich geht es dabei um fachliche Fragen, die zuallererst die Biologie und die Medizin betreffen. Dies wäre ein sogenannter „autonomer Sachbereich“ bei dem es nach Aussage des II. Vatikanischen Konzils unter Katholiken legitimerweise unterschiedliche Auffassungen geben kann. Ich habe darüber mit sehr vielen Ärzten gesprochen. Dabei habe ich erfahren, dass Ärzte, die eine kritische Haltung einnehmen, von der Ärztekammer gemaßregelt oder geächtet werden und dafür Nachteile in Kauf nehmen, während andere Ärzte ein Bombengeschäft mit Impfungen machen. Wenn jemand für seine Überzeugung eintritt und dafür Nachteile in Kauf nimmt, dann verstärkt das in mir die Glaubwürdigkeit. Das größte Markenzeichen der Glaubwürdigkeit ist das Kreuz unseres Herrn (so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er Seinen Sohn hingab) und natürlich auch die Zeugnisse der Märtyrer, die bereit waren, aus Liebe zur Wahrheit ihr Leben hinzugeben.

Ein aktuelles Beispiel: In der Erzdiözese Salzburg gibt es einen Fachmann auf diesem Gebiet, den viele aus unserer Pfarre von früheren Aushilfen kennen, der Priester Professor Ambros Aichhorn. Jüngst habe ich länger mit ihm telefoniert und er hat mir ganz ausführlich erklärt, dass die sogenannte Coronaimpfung viel mehr und etwas ganz anderes sei, als bisherige Impfungen (kurz gesagt: der Unterschied zwischen normaler Impfung und Gentherapie). Prof. Aichhorn hat jahrzehntelang Biologie unterrichtet, er hat jahrzehntelang Forschungsarbeiten betrieben und auch Bücher darüber geschrieben. Er besucht immer noch wissenschaftliche Tagungen, weil er immer noch am Lernen und Forschen ist. Er ist für mich glaubwürdig, weil ich spüre: Ihm geht es um die Wirklichkeit, um die Wahrheit, um das Wohl des Menschen und um das Heil der Seele. Wenn ich deshalb auf diesem Gebiet eine Frage habe, dann rufe ich u. a. auch ihn an, um mir Gewissheit zu verschaffen. Wenn Medien heute versuchen, Andersdenkende, kritische Leute mit Totschlagsargumenten und verbalen Keulen wie extrem, verschwörungstheoretisch etc. in ein bestimmtes Eck zu stellen, ohne auf Inhalte einzugehen, dann interessiere ich mich für die Inhalte. Denn: Wer gute Absichten hat, braucht keinen Druck ausüben, er braucht keine Propaganda, denn die Wahrheit hat in sich die Kraft, sich auf Dauer durchzusetzen. Die Lüge hat immer ein Ablaufdatum.

4)      Man soll dem Bösen widersagen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können. Was Eltern und Paten bei der Taufe versprechen, was Firmlinge vor der Firmung erneuern, was wir in jeder Osternacht tun, dass soll unsere innere Lebenshaltung sein, dem Bösen wiedersagen, um in der Freiheit der Kinder Gottes zu leben. Denn es geht um eine einmalige Freiheit. Der Heilige Thomas lehrt, dass der Mensch dann wirklich frei wird, wenn er die Wahrheit erkennt und auch anstrebt. Im Tun der Wahrheit wird der Mensch frei. Wenn sich der Mensch auf das Böse einlässt, wenn er mit den Verlockungen des Bösen spielt, dann gewinnt das Böse Macht über ihn und er verstrickt sich immer mehr in die Sünde und wird zum Sklaven. Es gibt heute eine Art katholische Naivität oder Gutmütigkeit. Man glaubt nicht mehr an das Böse. Aus Bequemlichkeit und einem oberflächlichen Harmoniestreben leugnet man die Wirklichkeit des Bösen und redet sich selbst ein, dass es ja eh alle gut meinten. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass das Böse sich immer tarnt, immer unter dem Deckmantel des Guten auftritt. Unsere besondere Verantwortung als Erwachsene ist es, die uns anvertrauten Kinder vor dem Bösen zu schützen. Auf geistlicher Ebene, aber auch auf körperlicher. Ich sage euch jetzt etwas ganz ungeschützt und direkt. Mit der geplanten Kinderimpfung sind wir alle, nicht nur die Eltern direkt, sondern wir alle als Gesellschaft vor eine entscheidende Wahl gestellt. Es wird mit viel Propaganda, mit großem medialem Aufwand und auch mit viel erpresserischem Druck darauf hingearbeitet werden, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche geimpft werden, obwohl laut Expertenaussagen, zB dem Chef der Ständigen Impfkommission in Deutschland, zu befürchten ist, dass Kinder durch die Impfung mehr und häufiger Schaden erleiden, als durch eine mögliche Erkrankung. Prüft euer Gewissen, beschäftigt euch mit den Hintergründen und denkt daran: Ihr habt eine riesige Verantwortung! Wehe, wenn ihr euch daran mitschuldig macht, durch Unterlassungen, durch Verharmlosungen, durch einfaches Mittun oder durch Schweigen. Wer heute Werbung für die Coronaimpfung für Kinder macht, muss morgen dafür gerade stehen, wenn Kinder zu Schaden kommen. Es ist damit zu rechnen, dass mehr Kinder an den Folgen der Impfung sterben (und seien diese schweren Nebenwirkungen auch sehr selten), als durch das Virus. Das Schlimmste wäre, die Gesundheit der Kinder aufs Spiel zu setzen, weil man damit ein Geschäft macht.

5) Betrachte die Toleranz als Maßstab. Wenn jemand im guten Gewissen eine Entscheidung trifft, dann kann er tolerant gegenüber dem Andersdenkenden sein. Er braucht nicht den Standpunkt des anderen oder diesen selbst verunglimpfen und er braucht nicht den eigenen Standpunkt zu rechtfertigen. Tolerant sein beinhaltet die Bereitschaft, für den eigenen Standpunkt auch Nachteile in Kauf zu nehmen und den anderen Standpunkt zu ertragen. So könnte auch die gegenwärtige Spaltung in der Gesellschaft überwunden werden. Wer nicht frei im Gewissen entscheidet, kommt leicht unter Druck, seine Entscheidung nach außen hin rechtfertigen zu müssen. Er wird dann den Andersdenkenden verunglimpfen, ausgrenzen und seine Benachteiligung oder Bestrafung fordern oder eben aggressiv werden. An der geübten Toleranz kann man in gewissem Sinne auch die Freiheit einer Entscheidung ablesen.

6) Die Sorge um den anderen hat Vorrang. Ich höre immer wieder, dass Ungeimpfte sich um ihre geimpften Familienangehörigen und Freunde sorgen. Da mittlerweile die Zweifel daran, wie gut die Impfung wirklich vor Ansteckung und Weitergabe der Krankheit schützt, immer lauter werden, und trotz aller Beschwichtigungen immer mehr Nebenwirkungen bekanntwerden, verschiebt sich auch die Nutzen-Risiko-Einschätzung. Sicherlich gibt es auch den umgekehrten Fall, dass ein Geimpfter sich um einen Ungeimpften sorgt, dass er echte Angst davor hat, dass jemand, der ihm lieb ist, schwer erkrankt. Das wäre ebenfalls lobenswert. Vielleicht könnten Spaltungen überwunden werden, wenn die Betroffenen über ihre Sorge um den Nächsten mit demjenigen sprechen würden, ohne jedoch einen Gewissensdruck auf ihn auszuüben. Das könnte dann gelingen, wenn die ehrliche Sorge um den anderen im Vordergrund steht und nicht das Kreisen um das eigene Ich.

7)      Omnia ad maiorem gloriam Dei. Alles zur höheren Ehre Gottes. Dieser Ausspruch und Leitsatz des Heiligen Ignatius kann sehr hilfreich sein. Wir sollen alles zur Ehre Gottes tun. Die einfachste und geringste Tätigkeit, zur Ehre Gottes getan, kann unendlich viel Wert sein. Diese Haltung fördert in uns die Demut, sie macht uns weise und innerlich stark, dem Bösen zu widerstehen und dem gebildeten Gewissen zu folgen. Sie hilft uns, das umzusetzen, was Jesus uns im Sonntagsevangelium mitgibt: Müht euch um die Speise, die nicht verdirbt!

Das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist wohl, dass er gegen sein Gewissen handelt oder mit einem schlechten Gewissen leben muss. Wenn zweiteres der Fall ist, gibt es eine einfache Möglichkeit: Das Sakrament der Buße empfangen, umkehren und neu beginnen, in der Freiheit der Kinder Gottes. Wer Angst hat, einem wie immer gearteten Druck nicht standhalten zu können und gegen sein Gewissen zu handeln, dem rate ich, nur keine unüberlegten Entscheidungen zu treffen, so wie Herodes es tat, sondern einmal abzuwarten, sich mit guten Ratgebern auszutauschen, die Sorge dem Herrn in der Heiligen Messe und in der Anbetung hinzutragen und Stärkung bei einem Seelsorger zu suchen. Bei mir könnt ihr jederzeit anrufen oder vorbeikommen!!!!

Euer Ignaz Steinwender