Weihnachtliches Brauchtum

Weihnachtliches Brauchtum

(Vorschau aus dem letzen Glaubensboten)

Weihnachtliches Brauchtum

Im Begriff Brauchtum steckt das Wort brauchen und gerade in unserer gegenwärtigen Zeit, in der alles anders ist, in der nichts mehr sicher scheint und uns Ungewissheit plagt, können Bräuche dabei helfen, uns Halt und Sicherheit zu geben. Dabei können wir gerade in der Weihnachtszeit auf ein reichhaltiges Brauchtum zurückgreifen. Ein besonderes Jahr wie das heurige ist aber vielleicht auch eine Gelegenheit, einen neuen Familienbrauch zu beginnen.

Zuerst sollten wir vielleicht darüber nachdenken, wie man sich am besten auf das Hochfest der Geburt Christi vorbereiten kann. Dabei denken wir an die äußere Vorbereitung, zB die Vorbereitung und Planung des Essens am Heiligen Abend und den Feiertagen, dann das Schaffen einer weihnachtlichen Atmosphäre in einer ordentlichen und sauberen Wohnung. Dabei gelten zwei Prinzipien: 1. Rechtzeitig anfangen und rechtzeitig aufhören!,  und 2. Es kommt das Christkind und nicht das Gesundheitsamt. Gemütlich soll es sein, aber ohne den Druck alles perfekt dekoriert und geputzt haben zu müssen.

Bei der inneren Vorbereitung sollte eine gute Beichte vor dem Fest nicht fehlen. Denken wir auch daran, dass der Advent eigentlich eine Fastenzeit ist und ein Festmahl und der anschließende Keksteller doppelt so gut schmeckt, wenn man vorher ein bisschen Verzicht geübt hat. Es hat sich auch bewährt, für den 24. Dezember für untertags eine bestimmte Aktivität mit den Kindern zu planen, damit ihnen das Warten nicht zu lang wird, eine Rodelpartie oder etwas Vorbereitetes basteln vertreibt die Zeit bis zum Höhepunkt des Tages.

Zum Brauchtum am Heiligen Abend könnte gehören:

  • Gemeinsamer Besuch der Kindermette oder der Christmette am Heiligen Abend
  • Der gemeinsame Gang zur Krippe, um das Jesuskind hineinzulegen. Danach folgt das Vorlesen des Weihnachtsevangeliums, ein Gebet  und ein oder mehrere Lieder zB der Engel des Herrn, Ihr Kinderlein kommet, …
  • Gemeinsames Essen mit festlich geschmücktem Tisch und in Festkleidung (nicht Gott braucht das, aber wir werden auch durch unsere Kleidung festlich gestimmt)
  • Erste Haussegnung (die weiteren folgen am 5.1.) mit Weihwasser und Weihrauch. Die Familie geht betend durch das Haus und segnet alle Räume. Dabei empfiehlt sich besonders ein Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes, zB Jesus, den du o Jungfrau zu Betlehem geboren hast
  • Bescherung mit Bestaunen des geschmückten Christbaums, gemeinsames Singen „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Damit das Auspacken der Geschenke nicht zu einem Schlachtfeld wird, kann man die Geschenke auch hintereinander (beginnend mit dem jüngsten Kind) auspacken. So kann sich jeder mit dem anderen freuen.
  • Den Abend mit Weihnachtsliedern und gemeinsamen Spiel ausklingen lassen

Zum ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember gehören die Mitfeier des Festgottesdienstes, die anschließende Reverenz bei der Weihnachtskrippe in der Kirche und eventuell der päpstliche Segen Urbi et Orbi, der nach dem  Angelus um 12 Uhr in alle Welt gespendet wird und mit dem ein vollkommener Ablass verbunden ist.