Einsetzung von Reliquien in den Seitenaltären
Am 15. Oktober wurden an den beiden mittleren Seitenaltären je eine Reliquie von Papst Johannes Paul II. und Kaiser Karl von Österreich eingesetzt. Als Festzelebrant für dieses bedeutungsvollen Gottesdienst mit erhebender Musik der Original Tiroler Kaiserjägermusik konnte Erzbischof Dr. Wolfgang Haas aus Liechtenstein gewonnen werden. In seiner berührenden Predigt erzählte Erzbischof Haas von Kindern, die beim Besuch seiner Hauskapelle ganz fasziniert von den dort verwahrten Reliquien waren und die – nachdem er sie daran erinnert hatte, dass das oder besser gesagt der Wichtigste im Tabernakel sei, dass dort Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott wahrhaft und real gegenwärtig ist – wissbegierig nach dem Leben und Schicksal der Heiligen, deren sterbliche Überreste sie vor sich sehen, fragten. Es sei ein alter und sehr guter und sinnvoller Brauch der Kirche, dass Reliquien der Heiligen in die Altäre eingesetzt werden, so wie die ersten Kirchen über den Gräbern der Märtyrer erbaut worden sind. Der Erzbischof machte die Gläubigen darauf aufmerksam, dass der Altar mehr sei als nur ein Tisch, eine Erinnerung oder ein Symbol des Abendmahlstisches. Der Altar sei der Ort, an dem “calvaria”, das Kreuzesopfer Christi gegenwärtig werde, der Ort an dem das Blut Christi für uns vergossen wird.
Vom Heiligen Papst Johannes Paul II. erzählte der Bischof folgende Anekdote. Er sei als noch sehr junger Bischof das erste Mal vom Papst empfangen worden, worauf dieser meinte: Sie sind noch sehr jung. Darauf gab der Bischof die humorvolle Antwort, dass dieser Umstand ja von Tag zu Tag besser würde. Johannes Paul II. gab zurück, dass das entscheidende sei, ob er von Tag zu Tag besser würde. Dieses Wort der Ermutigung aber auch Herausforderung gab Erzbischof Haas an die versammelte Feiergemeinde weiter. Bezugnehmend auf Kaiser Karl berichtete er von mehreren Begegnungen mit dessen Gattin Kaiserin Zita, welche stets in großer Ehrfurcht und Achtung von ihrem verstorbenen Gatten sprach. Dies riet der väterliche Hirte auch allen Ehepaaren, Priestern und allen Menschen: Ein Mehr an gegenseitigem Respekt und echter Achtung, könne die Familien, die Gesellschaft, die Welt verändern.
Nach der Predigt wurden die Reliquien in feierlicher Prozession vom Hochaltar zu den Seitenaltären getragen und nachdem sie mit Weihwasser besprengt und mit Weihrauch beräuchert worden waren, in die Altarplatte eingesetzt. Bilder des Heiligen Papstes Johannes Paul II. und des Seligen Kaisers Karl, sowie eine darunter angebrachte Inschrift zeugen auch für Besucher von der Verehrung dieser beiden Diener Gottes, die uns in Zukunft besonders als Fürsprecher dienen sollen.
Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle der Original Tiroler Kaiserjägermusik ausgesprochen, deren Musik den Feierlichkeiten nicht nur einen würdigen Rahmen verliehen hat, sondern weit darüber hinaus die Herzen der Mitfeiernden buchstäblich gen Himmel emporgehoben hat.